Mainz, den 15. Oktober 2010
Pressemeldung
Ruanda erleben, erfahren und weitergeben
Das erste Mal in Afrika ? acht junge Freiwillige führte es Mitte September im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres bei Aktion Tagwerk e.V. in das ostafrikanische Land Ruanda. Im Mittelpunkt der neuntägigen Projektreise standen Projektbesuche, die mit dem Erlös aus der Kampagne ?Dein Tag für Afrika” unterstützt werden. Eine spannende und aufregende Reise ? ihre Erfahrungen und Erlebnisse geben die Freiwilligen nun an Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland weiter.
Sie haben 2010 ihr Abitur gemacht, nun absolvieren acht junge Erwachsene ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei dem Verein Aktion Tagwerk. Sie wollen dieses Jahr zur beruflichen und persönlichen Orientierung nutzen. Zu Beginn ihres FSJs reisten die ?Tagwerker?, wie sie sich selbst nennen, auf eine neuntägige Projektreise nach Ruanda. Dort sammelten sie Informationen, schauten sich um, besuchten afrikanische Schulen, unterstützte Projekte, redeten mit den Menschen vor Ort und führten viele Interviews in den Projekten. Wieder in Deutschland gehen sie in Schulen und erzählen von dem was sie erlebt haben. Die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Afrika wird auf spannende und persönliche Weise vermittelt ? entwicklungspolitische Bildungsarbeit einmal anders.
?Der Besuch in einem Straßenkinderzentrum für Jungen hat mich sehr beeindruckt: Dort entscheiden die Kinder über alles und es gibt ein richtiges Jugendparlament. Das Prinzip der Partizipation lehrt sie, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst, ihr Leben und für andere?, erklärt Leonie Bleiker begeistert. Das Straßenkinderzentrum ?Les Enfants de Dieu? liegt in der Hauptstadt Kigali und ist eines von vielen Projekten, die Aktion Tagwerk über seinen Projektpartner, die Kinderhilfsorganisation Human Help Network, mit dem Erlös aus der jährlich stattfindenden Kampagne “Dein Tag für Afrika” unterstützt.
Für Leonie Bleiker war es, wie auch für ihre sieben FSJ-Kolleginnen und Kollegen, die erste Reise nach Afrika. Beeindruckt zeigte sie sich anschließend über die Schönheit Ruandas: ?Die Landschaft ist atemberaubend! Ruanda wird seinem Namen ?Land der tausend Hügel? wirklich gerecht. Noch dazu ist alles wunderbar bunt. Die Hügel sind richtig grün und die Erde ist tiefrot. Es ist ein wunderschönes Land?, schwärmte Bleiker, wieder zurück im deutschen Herbst.
Die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchten in Ruanda gemeinsam mit der geschäftsführenden Vorsitzenden Nora Weisbrod und der Büroleiterin des Aktion Tagwerk-Regionalbüros NRW, Verena Mogge, Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Darunter zählten u.a. der Besuch im Ausbildungszentrum ?Amizero? für ehemalige Straßenkinder in Gikongoro, sie sprachen mit Kinderfamilien in Nyamasheke, besuchten Schulkinder in Mpushi, wo u.a. neue Klassenräume gebaut wurden und lernten alleinerziehende Mütter in Butare kennen, die mit der Unterstützung aus Deutschland eine neue Einkommensquelle gefunden haben: Die Produktion und den Verkauf von Ziegelsteinen und das Führen einer Imkerei. Begleitet wurde die Gruppe aus Deutschland von der Koordinatorin und den Mitarbeitern von ?Human Help Network Rwanda?.
?In diesem Jahr haben wir uns etwas ganz besonderes für unsere Projektbesuche einfallen lassen?, so Felix Janßen aus Bingen, der auch ein FSJ bei Aktion Tagwerk absolviert. ?Da wir bei unseren Projektbesuchen häufig so nett mit Gesängen und Tänzen empfangen werden, sind wir in diesem Jahr mit Gitarre und Trommel nach Ruanda gereist. Wir haben vorher fleißig einen ?deutschen Hit? eingeübt. Mit nach Ruanda haben wir dann ?99 Luftballons? von Nena gebracht und bei unseren Projektbesuchen für die Kinder gesungen. Mit großen Augen haben uns die Kinder und Jugendlichen staunend und interessiert angeschaut, aber meistens haben wir es spätestens nach der zweiten Strophe geschafft, dass sie alle mit geklatscht haben ? dann war das Eis gebrochen. Das war eine einzigartige und tolle Erfahrung!?, berichtete Felix Janßen mit einem großen Lachen im Gesicht.
Das achtköpfige FSJ-Team zeigte sich nach der Projektreise beeindruckt von der Hilfe in Ruanda: ?Der Fokus aller Projekte liegt auf Bildung und Ausbildung von jungen Menschen. Aktion Tagwerk und sein Projektpartner Human Help Network eröffnen dadurch Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche?, so Leonie Bleiker. ?Die Projektreise hat mir noch einmal mehr verdeutlich, wie gut die Projekte die Kinder und Jugendlichen erreichen. Ich freue mich auf mein Freiwilliges Soziales Jahr bei Aktion Tagwerk in Deutschland und möchte vielen Schülerinnen und Schüler von meinen Erlebnissen in Ruanda berichten und sie dadurch motivieren, sich auch zu engagieren?, ergänzte die 20jährige.
Bild Ruanda
Bei Rückfragen und für Bildmaterial aus Ruanda wenden Sie sich bitte direkt an das
Bundesbüro von Aktion Tagwerk e.V.
Nora Weisbrod, 06131-9088110, Nora.Weisbrod@aktion-tagwerk.de
Weitere Informationen unter: www.aktion-tagwerk.de
Der nächste bundesweite Aktionstag findet statt am: Dienstag, den 21. Juni 2011