Pressemitteilung
17. Juni 2010
Goethe-Institute als Freiräume unzensierten Dialogs
Mit 700.000 Seiten in über 40 Sprachen ist das Internet aus der Arbeit des Goethe-Instituts längst nicht mehr wegzudenken. Aber auch in Zeiten von Google-Globalisierung, Facebook und Twitter hat die konkrete physische Präsenz rund um den Globus nichts von ihrer Bedeutung für die Arbeit des größten deutschen Kulturmittlers verloren. “Gerade mit Blick auf die bedenklichen Rückschritte bei der freien Meinungsäußerung weltweit kommt den Goethe-Instituten als etablierten und garantierten Freiräumen eine große Bedeutung zu, sie sind Orte einer geistigen Gemeinschaft”, bilanzierte Präsident Klaus-Dieter Lehmann bei einem Pressegespräch in Berlin.
Bei seiner Tour d’Horizon durch die Arbeit der Goethe-Institute in Ländern mit eingeschränkter Meinungs- und Pressefreiheit unterstrich Präsident Lehmann die Möglichkeiten des deutschen Kulturinstituts, zivilgesellschaftlichen Initiativen Raum und Chancen zum freien Meinungsaustausch zu geben. “Nicht die Provokation, sondern die Information und gute Beispiele schaffen Neugier und Nachdenklichkeit, nicht Kulturexport sondern das Sicheinlassen auf die jeweiligen Verhältnisse setzen Prozesse in Bewegung und zeigen Alternativen.” Bis auf wenige Ausnahmen – Iran und Nordkorea – sei der Spagat zwischen Rücksichtnahme auf örtliche Vorstellungen und Bedingungen sowie westliche Demokratievorstellungen geglückt.
“Mit der Kultur kann man Dinge bewegen, die die Politik nicht leisten kann”, fasste Lehmann seinen Bericht zur Arbeit der Institute in so unterschiedlichen Ländern wie China, Ägypten, Vietnam, Algerien, Nigeria, Äthiopien oder Kuba zusammen. Eine besondere Rolle käme dabei der Spracharbeit zu: “Die Sprachkurse in den Goethe-Instituten sind mehr als die Vermittlung eines nützlichen Werkzeugs. Sie vermitteln einen kulturellen Zugang, sie unterstützen die Emanzipation und sie entfalten eine positive Gruppendynamik für eine gemeinsame Zukunft”, so Lehmann. In den seit 2007 sukzessive eingerichteten Migrationskursen würden angehende Migranten nicht nur sprachlich auf ihre neue Heimat vorbereitet, sondern zugleich über das gesellschaftliche Umfeld informiert. Mit “Fit für Deutschland” und “Fit for Campus” lernten Zuzugswillige, darunter oft auch junge Wissenschaftler, nicht nur die Sprache Goethes, sondern zugleich auch den Weg durch den Dschungel deutscher Behörden und Universitäten.
Auch in Deutschland stelle das Goethe-Institut seine Kenntnisse in den Dienst der Großaufgabe Zuwanderung, die den Menschen ins Zentrum rückt. Bei der Erarbeitung von Standards und Prüfungen für die Migranten in Deutschland kann auf eine knapp 60jährige Kompetenz zurückgegriffen werden. “Goethe-Experten kennen nicht nur den Konjunktiv, sondern auch Herkunft und Kultur der Menschen, die in Deutschland eine neue Heimat oder auch nur eine Etappe für ihre Karriere suchen, Goethe-Experten sind auch informiert über erfolgreiche Integrationsmodelle in anderen Ländern”, unterstrich Klaus-Dieter Lehmann die besondere Rolle der Goethe-Institute, bevor er zum Integrationsforum in Nürnberg aufbrach.
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Pressesprecherin
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