Handyverbot in Warschauer Bussen
Ewa Kaminska
Ist jemand auf einer Dienstreise in Warschau und muss dem Geschäftspartner etwas telefonisch mitteilen, dann sollte er das in Bussen vermeiden, da dort ein Handy nicht mehr benutzt werden darf.
Dieses Verbot hat das Warschauer Rathaus im stadteigenen Unternehmen, den Stadtverkehrsbetrieben angeordnet.
Obwohl solche Verbote auch in anderen Städten Polens gelten, wurden sie bisher nicht in Anspruch genommen. In Lublin gilt das Verbot während der Busfahrt schon seit 2003,aber bislang ist das nur auf dem Papier geregelt. In Warschau dagegen müssen die Passagieren jetzt damit rechnen, dass Sie bei einem Verstoß den Bus verlassen müssen. Das Radio TOK hat über so einen Fall berichtet, ein Warschauer Passagier hat während seines Aufenthaltes im Bus seinem Geschäftspartner mitteilen wollen, er komme zum Termin verspätet. Daraufhin hat der Busfahrer sofort dem Passagier gedroht aus dem Bus aussteigen zu müssen, wenn er nicht mit dem Telefonat aufhört.
Den Fall haben sofort die Medien aufgegriffen. Die Warschauer Zeitung „Zycie Warszawy“ hat die Antwort beim Rathaus gesucht. Das Warschauer Rathaus und die Verkehrsbetrieben haben auf die Savoir-Vivre der Passagieren hingewiesen, dass beim Fahren andere Gäste nicht mehr als nötig gestört werden sollten.
Dem Dziennik Gazeta Prawa wurde mitgeteilt, dass die Handysignale die sehr sensiblen elektronischen Geräte der Busse beeinflussen können.
Na also eine vernünftige Antwort kann auch dabei sein, entweder sind die Manieren der Fahrgästen gefordert oder die Geräte werden kaputt gehen. Die eine oder andere Ausrede ist immer gut. Haben die Autobushersteller wirklich so sensible Geräte installiert, dass die aufs Handywellen reagieren? Oder haben die Handyhersteller immer noch so schlechte Handys auf den Markt, die anderen Geräte beschädigen oder dermaßen beeinflussen könnten?
Das Kuriosum daran ist, vor einiger Zeit wurde in Warschauer Bussen die Möglichkeit eingeführt einen Fahrschein per Handy zu kaufen. Kaufen ja, Telefonieren nein, um nicht aus den Bussen rausgeworfen zu werden, verzichten Sie lieber auf beides damit sie mit Sicherheit ans Ziel kommen.

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